Trauer

Trauer durchzieht unser Leben von Geburt bis zum Tod. Jeder Mensch erlebt Trauer. Sie ist die eine angeborene, emotionale Fähigkeit, eine natürliche Reaktion auf Verluste, die sehr unterschiedlicher Natur sind und in allen Phasen unseres Lebens auftreten. Ihr Verlauf, ihre Dauer und ihre Intensität können sehr unterschiedlich sein. Besonders der Tod einer geliebten Person ist für viele Menschen eine existenziell tiefgreifende Erfahrung. Oft spüren sie diesen Verlust auf allen Ebenen des menschlichen Seins: emotional, spirituell, körperlich und sozial.

So unterschiedlich wie wir Menschen sind, erleben wir unsere Trauer und sind auch unsere Bedürfnisse in Zeiten der Trauer. Es gibt kein Richtig und Falsch.

In der Trauer fühlen sich viele Menschen von ihrer Umgebung, von Freunden nicht verstanden, nicht wahr- und ernstgenommen. Der tiefe Schmerz und das Ausmaß der Gefühle sind für Außenstehende kaum nachvollziehbar. Das Umfeld und die Wirklichkeit erscheinen für Betroffene manchmal im wahrsten Sinne „verrückt“.

Für Trauernde verändert sich die Welt von heute auf morgen und sie sind in ihrem Alltag immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass der geliebte Mensch fehlt und sie mit den neuen Lebensbedingungen leben lernen müssen. So braucht Trauer zunächst die eigene Erlaubnis zum Fühlen, zum Hadern, zum Klagen und zur inneren Auseinandersetzung mit der/dem Verstorbenen, dem Verlorengegangenen und der neuen Situation. Das benötigt Zeit und Raum, aber auch Verständnis, Zuwendung durch andere Menschen, die ihnen nicht ausweichen, sie gleichsam aushalten mit ihren komplexen Gefühlen und Ängsten. Trauernde dürfen schwach sein und ganz unterschiedliche und sich ändernde Bedürfnisse nach Kontakt und Nähe haben.

Nicht alle Trauernden benötigen für ihren Prozess des Abschieds/ des Neubeginns und des „Verinnerns“ Begleitung und Unterstützung. Einigen Trauernden tut diese Unterstützung jedoch gut. Hilfe erhalten sie aus dem jeweiligen persönlichen Umfeld oder von professioneller, qualifizierter Seite. In Österreich sind es zahlreiche Institutionen, die Trauerbegleitung in Form von Information und Beratung, Einzel- und Familiengesprächen, Einzeltrauerbegleitung, Trauergruppen, Trauercafès, … anbieten.

„Es gibt keine Alternative zur Trauer, da es keine Alternative zur Vergänglichkeit gibt.“ (Jorgos Canacakis)