Die Corona-Krise betrifft auch Angehörige und Zugehörige von kranken und chronisch kranken Menschen sowie Menschen im hohen Alter und stellt sie vor große Probleme. In Krankenhäusern sowie Alters- und Pflegeheimen gelten sehr restriktive Besuchsbestimmungen. Gezwungenermaßen heißt es Abstand halten. Die fehlende Möglichkeit, sich wie gewohnt um Menschen zu kümmern, Zuwendung zu geben und sie zu trösten, verursacht zusätzlichen seelischen Schmerz. Abschied und Trauer werden für viele schon vor dem realen Tod massiv spürbar.
Auch gibt es Angehörige von schwer erkrankten oder in den letzten Wochen verstorbenen Personen, die bereits jetzt mit der Realität konfrontiert sind, dass es ihnen nicht gestattet ist bzw. war, nahe stehende Menschen unmittelbar beim Sterben zu begleiten. Auch Begräbnisse können in Zeiten von Corona nicht wie gewohnt stattfinden. Nicht persönlich Abschied nehmen zu können, erschwert die Trauer immens.
Entsprechend sind auch alle Berufsgruppen, die mit kranken und chronisch kranken Menschen im hohen Alter und/oder deren Angehörigen in ihrer seelischen Verunsicherung, Verletztheit und Trauer zu tun haben, mit Herausforderungen konfrontiert, die in dieser Dimension neu sind. Was tun?
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung (BAT) hat eine Liste hilfreicher und praxistauglicher Broschüren und Merkblätter zusammengestellt. Diese richten sich mit ihren Ratschlägen und Anregungen einerseits direkt an Trauernde bzw. Angehörige, andererseits sind sie zur Unterstützung helfender Berufe gedacht.
> Hinweis: Es handelt sich um eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne werden weitere nützliche Links, Dokumente und Anregungen aufgenommen. Schicken Sie dazu ein E-Mail an office@trauerbegleiten.at.
Dachverband Hospiz Österreich
Tipps für Angehörige und Außenstehende zu Möglichkeiten der Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung ohne physischen Kontakt (Vorschläge für den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer) sowie zum Abschiednehmen im Todesfall.
Für jedes Bundesland gibt es auch Telefonnummern, zur Unterstützung von Menschen, deren Angehörige jetzt in der Sterbephase sind oder die um jemanden trauern.
Tiroler Hospizgemeinschaft
Anregungen, wie trotz physischer Trennung der emotionalen Verbundenheit mit sterbenden, schwerkranken Menschen Ausdruck verliehen werden kann sowie Hinweise und Ideen, wie man dennoch gut Abschied nehmen kann:
Kontaktstelle Trauer der Hospizbewegung Salzburg
Broschüre zum Thema Begleitungsmöglichkeiten ohne physischen Kontakt mit Tipps für einfache Trauerhilfen. Insbesondere für den Einbezug von jüngeren Kindern:
Rainbows
Empfehlungen zum Einbezug von Kindern in das Kontakthalten, das Abschiednehmen, die Trauer und die Erinnerung an verstorbene Personen sowie Informationen zur telefonischen Beratung oder per E-Mail.
Bundesverband Trauerbegleitung e.V. (Deutschland)
Empfehlungen zur psychosozialen und spirituellen Begleitung von belasteten, schwerstkranken, sterbenden und trauernden Menschen in der Corona-Pandemie aus palliativmedizinischer Perspektive für Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte.
Am Corona-Virus erkrankte Menschen werden auf Isolierstationen oder Intensivstationen behandelt und dürfen nicht von Zugehörigen besucht werden. Die psychosoziale Unterstützung in dieser existentiellen Situation lastet größtenteils und zusätzlich auf den Schultern der Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte:
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.
Empfehlungen zur Unterstützung von belasteten, schwerstkranken, sterbenden und trauernden Menschen in der Corona-Pandemie aus palliativmedizinischer Perspektive.
Herausgegeben mit der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), dem Bundesverband Trauerbegleitung (BVT), der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft (PSO) und der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG):